Taufe - nur Mut!

"Fürchte dich nicht, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein" - Diese Zusage Gottes sagen wir jedem Täufling im Wahrsten Sinn auf den Kopf zu bei der Taufe. Bei der Taufe feiern wir den Beginn eines neuen Lebens, im Vertrauen auf Gottes Liebe; - auch bei Erwachsenen!

Dabei klingen in der Taufe ganz verschiedene Momente an, die ein Leben als Christin oder Christ reich machen:

Frei sein - Für uns als Christinnen und Christen beginnt da nämlich ein Leben in Freiheit. Mit der Taufe gehören wir zu Gott und sind niemand anders Verantwortung schuldig. Keine Schulnote, keine Casting-Jury und kein Ereignis im Leben entscheidet über uns als Menschen. Und solange wir mit gutem Gewissen aufrichtig und aufrecht vor Gott leben, kann uns alles andere erstmal egal sein.

Zu seinem Leben stehen - Auch dazu macht uns die Taufe Mut. Wir erleben immer wieder, dass wir Fehler machen, uns in was verrennen oder im Laufe eines Lebens merken, die eine oder andere Meinung und Überzeugungen die wir haben, war nicht richtig... genau das dürfen wir, ehrlich Fehler merken, dazu stehen und es zukünfig besser machen. Wer sich vor Gott frei weiß, darf als Menschen wachsen, sich immer wieder zum Guten verändern - zum Leben.

Gesegnet sein - In der Taufe wird uns der Segen Gottes auf den Kopf zu gesagt. Wir sollen mutig und frei unser Leben anpacken und gestalten. Also etwas Gutes für uns aus unserem Leben machen und was gutes für diese Welt und andere bewirken und für andere zum Segen werden. Jeder Mensch macht auf seine Art einen Unterschied in dieser Welt, gut zu wissen oder?

Begleitet sein - Mit dem Leben nicht allein. Gottes Nähe in Jesus auf ganz verschiedene Weise gezeigt, sogar und gerade da wo es mal schwierig wird oder weh tut vertrauen wir, wir sind nicht allein! Viele Eltern wünschen sich das für Ihr Kind, dass es immer geborgen und begleitet aufwachsen kann und nicht Menschen zur Seite hat, die es begleiten, - immer.

Gemeinschaft erleben - Mit der Taufe wird man auch als Teil der Kirche und Kirchengemeinde aufgenommen. In der Gemeinde wollen wir uns gegenseitig begleiten und ermutigen im Glauben, Hoffen und in liebevoller Gemeinschaft. Und jeder ist eingeladen, seine Fragen und Zweifel, seinen Blick für das Leben mit einzubringen. Weil unsere Gemeinde umso lebendiger ist, je mehr ihre Kraft, Liebe und Phantasie mit einbringen.

Also nur Mut!

 

Gut zu wissen

Die Taufe ist die persönliche Zusage der voraussetzungslosen Liebe und des Segens Gottes. Durch die Taufe wird ein Mensch in die Gemeinschaft der Kirche und Gemeinde vor Ort aufgenommen und gehört zur weltweiten Gemeinschaft aller Christinnen und Christen.

Getauft wird mit Wasser, dem Symbol für unser Leben. Ohne Wasser gibt es kein Leben, es ist lebensnotwendig. Aber es erzählt auch davon, wie bedroht unser Leben manchmal sein kann, so wie in der Sintflutgeschichte der Bibel (1. Mose 6-9) Beides kommt bei der Taufe zur Geltung. Wie Jesus Christus durch den Tod zum ewigen Leben gelangt, so „taucht“ auch der Täufling als Mensch des neuen Lebens aus der Taufe auf (Römer 6). Wasser reinigt nicht nur äußerlich von Schmutz. In der Taufe wird auch alles, was den Menschen von Gott trennt symbolisch ein für allemal weggewaschen; deshalb wird die Taufe nicht wiederholt.
Zur Taufe mit Wasser, das dreimal über den Kopf des Täuflings gegossen wird, wird dann der Tafsegen gesprochen: „Ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Da beginnt für Christinnen und Christen die grenzenlose Freiheit, zu der wir berufen sind: zu einem Leben in Würde. Allein Gott hat Anspruch auf uns und unser Leben, keine andere Macht darf und soll über uns bestimmen.

Wird ein Mensch getauft, kommt er immer mit leeren Händen zu Gott. Wie ein kleines Kind steht der Täufling vor Gott und nimmt die Taufe als reines Geschenk aus seinen Händen: eben Gottes geliebtes Kind zu sein.
Die Kirche hat seit biblischer Zeit diese bedingungslose Zusage der Liebe Gottes betont und Kinder getauft. (Apostelgeschichte 16,15) Eltern und Paten haben die Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen und dem Täufling zu vermitteln.
Und auch das Markusevangelium erzählt die wunderbare Geschichte, dass schon Jesus einen besonderen Platz für Kinder hatte, die gehren für ihn nämlich mitten rein in die Gemeinschaft und damit fr uns auch mitten rein in unsere Kirchengemeinde!

Eine Taufe ist in jedem Alter möglich. 
Neben der Kindertaufe gibt es auch die Taufe von Jugendlichen oder Erwachsenen. Der Erwachsenentaufe geht oft der Konfirmandenunterricht als Vorbereitung voraus, oder man kann in Glaubenskursen oder im Gespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin gemeinsam Antworten auf die grundlegenden Fragen christlichen Glaubens suchen, als Grundlage für ein freies uns bewußtes Bekenntnis. (Apostelgeschichte 8, 26–39).
Viele Menschen, die sich bewusst für die Erwachsenentaufe entscheiden, legen besonderen Wert darauf, dass gerade der Glaube an Jesus Christus, den sie im Gottesdienst vor der Gemeinde selbst bekennen, eine wesentliche Voraussetzung für die Taufe ist.

Eine Taufe ist zu jeder Zeit und in jedem Alter möglich. Meist werden Kinder zwischen 2 und 18 Monaten getauft.

Grundsätzlich ist der Pfarrer oder die Pfarrerin ihrer Kirchengemeinde, in der Sie wohnen für Sie zuständig. Rufen Sie einfach an und vereinbaren Sie einen Termin. Erste Fragen können Sie schon am Telefon klären. 
Wollen Sie Ihr Kind nicht in Ihrer Heimatgemeinde, sondern in einer anderen Gemeinde taufen lassen, ist auch das möglich: Sie benötigen dann nur einen Entlassschein, den ihnen ihr zuständiges Pfarramt gerne ausstellt.

In unserer Gemeinde ist eine Taufe grundsätzlich in jedem Gemeindegottesdienst möglich. 
In der Regel feiern wir diese am Sonntagmorgen oder an Feiertagen. Gelegentlich aber auch zu anderen Zeiten und an außergewöhnlichen Orten (z.B. beim Gottesdienst im Grünen am Sportplatz oder an der Hergersweiler Grillhütte wurden schon Kinder getauft oder auch im Krabbelgottesdienst) ist eine Taufe möglich. 
Seit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen und Auflagen bieten wir auch an, Taufen in eigenen Taufandachten an oder in der Kirche zu feiern. Dann ist es einfacher im kleineren Teilnehmerkreis Abstands- und Sitzplatzregelungen zu organisieren.
Fragen sie gerne frühzeitig im Pfarramt an und vereinbaren Sie einen Termin, um alle Fragen über Sinn und Verlauf des Gottesdienstes und der Taufe selbst im direkten Gespräch zu klären.

Grundsätzlich steht aber auch der normale Kirchenschmuck in den Kirchen zur Verfügung. Es ist gute Tradition, dass die Tauffamilie einen Blumenstrauß oder ein Gesteck für den Altar mitbringen. Auch andere Dekorationen an Bänken oder am Taufstein sind möglich, sofern sie die Taufe selbst nicht behindern. Sprechen Sie uns gerne darauf an.

Die Taufe ist grundsätzlich kostenlos. Die Gemeinde freut sich über einen Betrag zur Kollekte oder eine Spende.

Bei Taufen in eigenen Andachten außer der Reihe können evtl. Kosten für die musikalische Begleitung entstehen. Auch Kosten für von den Tauffamilien organisierte Dienstleistungen wie Fotografen, Blumenschmuck oder Deko usw. müssen diese selbst tragen.

Mit der Taufe wird man immer in eine konkrete Gemeinschaft hineingestellt. Die Taufe erfolgt deshalb immer innerhalb einer Konfession. Allerdings erkennen die meisten der in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zusammengeschlossenen Kirchen die Taufe gegenseitig an.
Da die Taufe ein einmaliges Geschehen ist, wird sie beim Übertritt in eine andere Konfession nicht wiederholt.
Es bestehen aber vielfältige Möglichkeiten, den Taufgottesdienst "ökumenisch" zu gestalten und Wünsche aus der Familie aufzugreifen.

Paten begleiten schon immer Täuflinge auf ihrem Weg im Glauben als Christinnen und Christen.
Es sind Personen, die bereit sind, besondere Verantwortung für die ihnen anvertrauten Täuflinge zu übernehmen.

Für die Taufe eines Kindes ist in der Regel mindestens eine Patin oder ein Pate erforderlich. Und es sollten nicht mehr als sechs Patinnen und Paten benannt werden. Mindestens eine oder einer soll der evangelischen Kirche anzugehören. Die weiteren müssen einer Kirche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und in ihrer Kirche das Recht zum Patenamt haben. Kommt die Patin oder der Pate nicht aus der Kirchengemeinde des Täuflings, wird ein Patenschein benötigt. Den stellt das jeweilige Heimatpfarramt der Patin oder des Paten auf Anfrage gerne aus.

Patinnen und Paten wollen Täuflinge auf ihrem Weg ins Leben begleiten. Sie sind bereit, in allen Fragen zur Gott und der Welt, zu Kirche und Glaube und dem Leben als Christin oder Christ mit ihrem Patenkind gute Antworten suchen. Sie sollen ihr Patenkind authentisch begleiten und ermutigen, in die christliche Gemeinschaft hinein zu wachsen.

Kann jemand, der aus der Kirche ausgetreten ist oder keiner Kirche angehört, Pate werden?
Nein. Wer aus der Kirche ausgetreten ist, hat sich damit bewußt dafür entschieden, nicht Teil der Kirche zu sein. Das schließt auch ein, bewusst kein kirchliches Amt übernehmen zu wollen und auf das Recht Patin oder Pate zu sein zu verzichten. Und wie sollte man als ausgetretener Patin oder ausgetretenem Paten einen Täufling authentisch zu Leben als Teil einer Gemeinschaft ermutigen, gegen die man sich bewusst abgrenzen möchte?
Diese freie Entscheidung müssen wir ernstnehmen und respektieren.

Unsere Gottesdienste und natürlich auch Tauffeiern stehen allen Menschen offen, es sind alle eingeladen und herzlich willkommen, die daran teilnehmen möchten. Auch über eine aktive Beteiligung im Taufgottesdienst ist immer möglich und ausgetretene Personen, die dem Täufling sehr nahestehen oder verbunden sind können z.B. auch als Taufzeuge mit in den Gottesdienst eingebunden werden.


 

Üblicherweise gehört ein Elternteil der evang. Landeskirche an. Die Taufe ist auch gewährt werden, wenn beide Elternteile nicht Mitglied der evangelischen Kirche sind. In dem Fall ist die Verantwortung der Patinnen und Paten besonders wichtig. Wenden Sie sich im Zweifelsfall gerne vertrauensvoll an ihren Pfarrer oder ihre Pfarrerin.
Und manchmal ist die Taufe des eigenen Kindes auch eine schöne Erfahrung, die einen als Erwachsenen auch Kirche nochmal neu erleben lässt und vielleicht sogar den Wunsch weckt selbst auch ganz dazu zu gehören...
 

Ja. Sie können Ihr Kind im Traugottesdienst taufen lassen. Was dabei zu beachten ist, besprechen Sie bitte mit Ihrer Pfarrerin/mit Ihrem Pfarrer.

Wir als Kirchengemeinde verstehen den Wunsch der Eltern, diesen besonderen Moment im Leben des eigenen Kindes auch fest zu halten. Deshalb ist es in den Gottesdiensten unserer Kirchengemeinde Minfeld-Winden grundsätzlich möglich zu filmen und zu fotografieren. Auch nach dem Gottesdienst kann selbstverständlich an und in der Kirche fotografiert bzw. gefilmt werden.

Wir empfehlen aber, eine zuverlässige und fähige Person zu finden, die hochwertige Bilder macht und diese später auch anderen Gästen zugänglich macht. Diese Person kann sich auch während des Gottesdienstes frei bewegen und Bilder machen, sofern es angemessen den Ablauf und die Feier nicht behindert oder stört.

Beachten Sie bitte auch, dass bei allen Aufnahmen auch die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen zu achten ist und kein ungefragte Veröffentlichung stattfinden darf, vor allem nicht im Internet oder in Sozialen Medien!

In unserer Gemeinde ist es üblich, bei jeder Taufe eine Taufkerze zu entzünden. Sie will daran erinnern, dass das Licht Jesu Christi in jeder und jedem Getauften leuchtet und sie und ihn auf dem ganzen Lebensweg begleiten wird. „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“, spricht Jesus Christus. (Johannes 8, 12)
Oft ist es der Wunsch von Paten, Großeltern oder Eltern eine besondere Kerze zu besorgen. Sollten Sie keine eigene Kerze kaufen wollen, schenken wir als Kirchengemeinde dem Täufling eine schlichte aber stilvolle Taufkerze.

Besondere Kleidung ist zur Taufe nicht notwendig. Aber natürlich möglich.

Ein Taufkleid spielt vor allem in der katholischen Ausgestaltung der Taufe eine Rolle. Wenn sie ein Taufkleid wünschen oder haben, können Sie dieses natürlich gerne zur protestantischen Taufe ihres Kindes anziehen. In einigen Regionen ist das Taufkleid ein weit verbreiteter alter Brauch. Und in manchen Familien werden Taufkleider über Generationen weitergegeben und verbinden somit das Leben des Täuflings mit einer langen Kette von Familienangehörigen. Taufkleider greifen auch einen Gedanken der Bibel auf (Eph 4,24: Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit), der auch eine wunderschöne Symbolik hat.

Jeder Täufling bekommt einen Taufspruch mit auf seinen Weg ins weitere Leben. Es ist ein Bibelvers sein, also keine Lied- oder Gedichtzeile. Und er soll zum Täufling passen.  Oft wählen Eltern für ihr Kind einen Spruch aus, der ausdrückt, welche Wünsche und Hoffnungen sie für die Zukunft ihres Kindes haben. Jugendliche oder Erwachsene entschieden sich selbst und oft sehr bewusst für einen Vers, der ihnen wichtig ist und Mut und Zuversicht für das weitere Leben gibt. 

Vorschläge finden Sie in dieser Aufstellung oder auf der Seite www.taufspruch.de der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD). Dort kann man fast wie in einem "Konfigurator" nach verschiedenen Themen und Perspektiven spielerisch gute Anregungen finden, zum Teiil mit Hintergrundinformationen und vielem mehr. Wenn Ihnen die Wahl schwer fällt, können sie gerne beim Taufgespräch auch gemeinsam mit dem Pfarrer auf die Suche nach dem passenden Taufspruch gehen oder dem Pfarrer oder der Pfarrerin die Wahl lassen.

Für diese Zusammenstellung haben wir die Informationen der Broschüre unserer Landeskirche zur Taufe auf die Situation und Praxis unserer Kirchengemeinde Minfeld-Winden konkretisiert. Die Broschüre der Landeskirche können Sie hier herunterladen.